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Hallo,
mit dem Wissen, dass man keine Kielyacht, sondern einen Kielschwerter fährt, sollte schon eine gewisse "Basis" Vorsicht walten lassen. Vorab: Ich kann nur für meine Seezunge A sprechen. Ich fahre sie bisher nur auf Binnengewässern, aber in Friesland gibt es ausreichend Wind. Auf Nord-oder Ostsee ist mit höheren Wellengang zu rechnen als auf Binnengewässern.
Rechtzeitig Reff einlegen: Bei guten 3 Bf im Hafen kommt bei mir schon das erste Reff herein. Draussen gibt es dann schon einmal Böen mit guten 4, dann ist das 1. Reff genau richtig. Die alte Regel heisst für mich: Ausreffen, wenns weniger Wind ist kann man immer noch...
Bei 5-6 fahre ich mit 2.Reff, darüber macht es eh' keinen Spaß mehr. Gerefft verhält sich das Boot wesentlich ruhiger, die Kräfte am Ruder sind besser zu handhaben und natürlich ist auch die Krängung geringer. Die Seezunge ist sehr breit und hat ein sehr großes Cockpit. D.h.beim Segeln auf der Kante sitzt der Rudergänger ungewohnt hoch, (ich gucke herunter auf die Lee-Seite wie vom 3m Brett im Schwimmbad), bei Krängung geben Fußstützen guten Halt und bei Seegang sind Lifebelts wichtig. Ebenso sollte dann die Kajüte geschlossen sein. Ich glaube, dass die Seezunge aufgrund der großen Breite fast kaum umzuschmeißen ist. Dazu muss man schon bei viel Wind ohne Reff fahren und der Seegang muss sein Übriges dazu tun. Ich kann nur empfehlen viel mit gerefftem Segel bei 3-4- zu segeln, dann erfährt man das Boot am besten. Zum Baum Umschlagen: Kann eigentlich nur bei Patenthalsen passieren, die ja sowieso zu vermeiden sind. Ab 3Bf vermeide ich das Halsen gänzlich und fahre nur Q-Wenden. Und wenn es einmal ganz ungemütlich werden sollte: Segel herunter und unter Motor in den nächsten Hafen. Sollte der Wetterbericht Anlaß zu Zweifen geben: gar nicht erst harausfahren. Zur Seezunge B hat Heiko Matthes Erfahrungen, er hat Sie schon mit 9kn auf der Ostsee gesegelt.